Treat yourself to something special.

Vizona meets Norman Plattner, Head of Store Design bei
The KaDeWe Group

Drei Städte, drei Giganten. Das KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg und der Oberpollinger in München ziehen jedes Jahr 20 Millionen Besucher an. Seit 2015 werden die Häuser der KaDeWe Group grundlegend renoviert, unterstützt durch Vizona als Ladenbauspezialist.

Besonders die Vierteilung des Flagschiffs in Berlin nach Plänen von Pritzker-Preisträger Rem Kolhaas (OMA) hat von sich reden gemacht. —Norman Plattner machen diese Umwälzungsprozesse Freude. Das KaDeWe war für ihn schon immer ein besonderer Erinnerungsort, 2008 begann er im Unternehmen zu arbeiten, heute leitet er das Store Design der Gruppe. Wir haben ihn gefragt, welche Überzeugungen ihm dabei den Weg weisen.

1. Herr Plattner, gefällt Ihnen Ihre aktuelle Mission mit dem KaDeWe?

NP Das KaDeWe in Berlin war für mich von Kindheit an ein Ort, an dem man sich etwas Besonderes gönnte und dabei seine Freunde traf. Als man in den Nullerjahren begann, statt reiner Flächengestaltung der Strategie „form follows content“ zu folgen, wollte ich unbedingt Teil dieser Erneuerung werden. Heute bauen wir meinen Erinnerungsort nach Plänen von Star-Architektinnen und Architekten um – was könnte schöner sein.

2. Was ist das genaue Ziel der Umbauten?

NP Allein das KaDeWe ist seit 1907 auf 60.000 m² angewachsen. Wir wollten wieder Dimensionen, die für Menschen verständlich sind. Und ein Raumgefühl, das intuitiv über die Produkte informiert. Wir haben bewusst Design-Architekturbüros beauftragt, denen Warenträger eher fremd sind, die aber die räumliche Inszenierung kunstvoll beherrschen. Für das Retail-Know-how haben wir ja uns selbst und Ladenbaupartner, die diese individuellen Entwürfe bedienen können. So heben wir unsere Häuser architektonisch auf ein Level, auf dem sich auch Luxusmarken gerne präsentieren und mit uns eine gemeinsame Positionierung ausstrahlen. Wir versuchen für eine kulturelle Identität aufgestellt zu sein, in der es dazugehört, sich etwas Schönes zu gönnen.

Das Kaufhaus wird wieder als sozialer Ort geschätzt. Norman Plattner

3. Was außer den neuesten Statement-Pieces suchen die Besucher aktuell?

NP Jedes unserer Häuser ist eine Ikone seiner Stadt, sie gehören zusammen. Daran orientieren wir uns auch bei der Gestaltung. Und am Feedback unserer vielen lokalen Kunden – die uns sogar schreiben – merken wir, dass das gut ankommt. Sie freuen sich auch, dass sich ihr „Store of the city“ gemeinsam mit der Stadt und ihren Generationen verändert. Diese Identifikation ist für uns sehr wichtig. Als der Corona-Lockdown aufgehoben wurde, hat man deutlich gespürt, wie erfreut die Leute waren, wieder zu uns kommen zu können. Das Kaufhaus wird wieder als sozialer Ort geschätzt – und genau das wollen wir sein: ein Ort, an dem man einfach gern ist. Gastronomie ist dafür einer der Schlüssel, weswegen im KaDeWe die Restaurants und Bars in der berühmten 6. Etage auch nach Ladenschluss zugänglich sind. Wir erweitern auch den an die Beautyabteilung angeschlossenen Spabereich und werden die Services auf der vierfachen Fläche wie bisher anbieten.

Die immaterielle Produktwelt wird also immer wichtiger?

NP Das kann man schwer trennen. Wir präsentieren auch den neuesten E-Sportwagen – aber nicht, weil wir Autos verkaufen, sondern weil wir am Puls der Zeit sind und Themen- und Lifestylewelten verschmelzen. Gleichzeitig investieren wir in den Onlinehandel. Dieses Miteinander der Konzepte macht mir Spaß und unsere Häuser sind groß und vielseitig, dass wir viele Themen unter einem Dach vereinen und erlebbar machen können.

Und wer weiß, vielleicht ist der Department Store der Zukunft ja ein riesiger Showroom – wobei es bei allen Entwicklungen eines immer brauchen wird: sich etwas Schönes, Luxuriöses nach Hause mitnehmen zu können.